Namibia ist ein faszinierendes Land im südlichen Afrika, das mit atemberaubenden Landschaften, einer faszinierenden Tierwelt und einer einzigartigen Mischung aus verschiedenen Kulturen punktet. Jedes Jahr reisen Tausende Touristen von nah und fern an, um sich die endlosen Dünen der Namib-Wüste, das Tierparadies im Etosha-Nationalpark oder die rauen Küsten des Atlantiks anzusehen. Namibia bietet für Naturfreunde, Abenteurer und Fotografen gleichermaßen unvergessliche Erlebnisse. Wer jedoch eine Rundreise plant, sollte eine sorgfältige Planung vornehmen.
Was ist bei einer Rundreise in Namibia zu bedenken?
Namibia hebt sich in vielerlei Hinsicht von anderen Urlaubszielen ab. Obwohl es zu den am dünnsten besiedelten Ländern der Welt zählt, strahlen die Kontraste zwischen unberührten Landstrichen und bunter Kultur eine Faszination auf viele Menschen aus. Es liefert Raum für Abenteuer, aber auch Platz zur Entschleunigung und Ruhe. Wer sich das Land im Südwesten Afrikas genauer ansehen möchte, plant die Rundreise einige Zeit im Vorfeld, um sich gut vorzubereiten.
Wer sich unsicher ist, wo er starten möchte, sollte sich zunächst in der Hauptstadt Windhoek aufhalten. Dieser Ort befindet sich zentral im Landesinneren und kann als hervorragender Startpunkt für diverse Ausflüge fungieren. Ganz gleich, ob die Reise an die imposanten Küsten im Westen oder im Damaraland im Nordwesten des Landes starten soll – Namibia ist nicht nur sehenswert, sondern auch sehr abwechslungsreich.
Wann ist die beste Reisezeit für einen Urlaub in Namibia?
Namibia kann grundsätzlich das ganze Jahr über bereist werden. Dennoch gibt es je nach Interessen vorteilhaftere und weniger geeignete Zeiträume. Von Mai bis Oktober dauert in Namibia die Trockenzeit an. Zu dieser Zeit gibt es nur äußerst selten oder gar keinen Regen. Die Tage sind sonnig und locken mit Temperaturen zwischen 20° und 30° Celsius. Die Nächte sind hingegen angenehm kühl bei bis zu 5° bis 10° Celsius. Während Gäste am Tage im Etosha-Nationalpark diverse Tiere beobachten können, da sich Elefanten, Zebras, Affen oder Löwen an den Wasserlöchern versammeln, ist die Nacht den Sternen vorbehalten. Klare Himmel laden zum Fotografieren ein und liefern Einblicke in die unendlichen Weiten des Universums.
Von November bis April ist hingegen Regenzeit in Namibia. Während dieser Phasen ist die Landschaft grüner und exotischer, was bei vielen Urlaubern den Eindruck erweckt, dass diese Zeit ideal für eine Anreise ist. Doch aufgrund der teilweise starken Regenfälle können viele Ausflüge sprichwörtlich ins Wasser fallen, da die Straßenverhältnisse mitunter sehr schlecht sind. Einige Lodges und Ausflugsziele sind zu dieser Zeit zudem geschlossen.
Wer Tiere beobachten und fotografieren will, sollte deshalb eher in der Trockenzeit anreisen. Fotografen, die Namibia in sattem Grün erleben wollen, bevorzugen oft die Regenzeit, insbesondere Februar und März.
Welche Einreisebestimmungen gilt es bei der Einreise nach Namibia zu erfüllen?
Deutsche, österreichische und Schweizer Staatsbürger müssen für die Einreise nach Namibia kein Visum vorlegen. Das gilt für alle Besucher, die einen touristischen Aufenthalt von bis zu 90 Tagen planen. Wer hingegen in Namibia studieren oder arbeiten möchte, muss sich um ein Visum bemühen.
Damit eine Einreise in das afrikanische Land möglich ist, benötigen Urlauber einen Reisepass, der noch mindestens 6 Monate über das Reisedatum hinaus gültig ist, sowie im Bedarfsfall einen Nachweis über die Ausreise. Das lässt sich mit einem Rückflugticket sehr gut belegen. Einige Touristen werden stichprobenartig nach Unterlagen zur geplanten Reiseroute oder nach der Unterkunft gefragt. Das ist vor allem bei Gästen üblich, die einen längeren Aufenthalt planen. In diesem Rahmen ist es sinnvoll, die Unterlagen und Auskünfte direkt zu liefern, um den Aufenthalt am Flughafen nicht unnötig zu verlängern.
Tipp: Bei Einreisen mit Kindern gelten zusätzliche Bestimmungen. Neben dem gültigen Reisepass müssen oftmals aufgrund von Sicherheitsaspekten auch Geburtsurkunden und Sorgerechtsnachweise vorgelegt werden.
Welche Impfungen sollte ich vor der Einreise beherzigen?
Namibia ist aus gesundheitlicher Sicht ein vergleichsweise sicheres Reiseland. Trotzdem ist es nicht verkehrt, ein paar Vorsorgemaßnahmen vorzunehmen und den Impfstatus vor der Abreise zu kontrollieren und aufzufrischen. Ebenso kann es nötig sein, ein paar Zusatzimpfungen in Betracht zu ziehen.
Zu den Standardimpfungen gemäß dem aktuellen Impfkalender zählen Tetanus, Diphtherie, Hepatitis A/B sowie Polio. Ist eine Rundreise in Namibia geplant, empfehlen Experten zusätzlich eine Malaria-Prophylaxe. Das ist vorzugsweise für einen Aufenthalt im Norden Namibias ratsam. Darüber hinaus sollte eine Reiseapotheke mitgeführt werden. Diese enthält alle persönlichen Medikamente sowie Mittel gegen Durchfall, Insektenstiche oder Sonnenbrand. Diese Präparate sind empfehlenswert und im Bedarfsfall somit immer zur Stelle.
Tipp: Um Infektionen zu vermeiden, ist es wichtig, nur abgefülltes oder abgekochtes Wasser zu trinken. Das ist vor allem außerhalb der Metropolen sinnvoll.
Sollte ich selbst Rundreisen vornehmen oder besser an geführten Touren teilnehmen?
Namibia ist für Selbstfahrer-Touren geradezu prädestiniert. Das ist der guten Infrastruktur, einem geringen Verkehrsaufkommen und der relativ hohen Sicherheitsmaßnahmen im Land geschuldet. Wer absolute Freiheit genießen möchte, bucht bereits vor der Einreise einen Mietwagen, um Namibia auf eigene Faust zu erkunden. Das bietet nicht nur Flexibilität, sondern auch ein Gefühl von Abenteuer.
Allerdings kann die Reise im Mietwagen einiges an Erfahrung erfordern. Längere Fahrzeiten, Schotterstraßen oder ungeplante Pannen können den Urlaub trüben. Wer sich lieber entspannen und zusätzliche Informationen zum Land erhalten möchte, plant neben der Rundreise im eigenen Mietwagen zusätzlich geführte Touren ein. Das ist vor allem in schwierigen und unwegsamen Regionen ratsam.
Was sollte ich in puncto Sicherheit auf Reisen beachten?
Namibia ist als eines der sichersten Länder Afrikas bekannt. Dennoch gibt es – wie in jedem anderen Reiseland auch – einige Punkte zu beachten. In Städten wie Windhoek oder Swakopmund kommt es gelegentlich zu Diebstählen. Es empfiehlt sich, die Stadt nicht allein oder nachts zu erkunden. In Gruppen und zur üblichen Tageszeit ist diese Stadt aber für Touristen sicher und stellt keine Gefahr dar.
Die Wüstenregionen und Nationalparks stellen eine hervorragende Alternative und einen interessanten Kontrast zu den Städten dar. Urlauber sollten allerdings Wildtiere niemals füttern oder sich ihnen nähern. Viele Tiere sind gefährlicher als sie aussehen. Zudem möchten sie nur ihr Revier oder ihre Herde schützen. Es ist besser, die Tiere aus sicherer Entfernung zu beobachten, um sich selbst keiner Gefahr auszusetzen.
Vorsicht gilt auch beim Befahren verschiedener Wege und Straßen. Besonders bei Dämmerung oder Nacht herrscht in Namibia ein reger Wildwechsel. Ein langsames Tempo und vorsichtige Fahrzeugführung sind daher zu berücksichtigen. Das hilft zusätzlich, Schlaglöcher und Reifenschäden zu vermeiden, die dem Fahrzeug oder den Reifen schaden könnten.
Tipp: Urlauber sollten keine Fahrt ohne Wasserreserven einplanen. Mit einem Reservekanister und Vorräten im Gepäck steht der Tour durch Wüsten und Savannen jedoch nichts im Wege.

Was ist hinsichtlich der Sprache und Kultur in Namibia zu beachten?
Namibia ist ein sehr multikulturelles Land mit 13 offiziellen Sprachen. Amtssprache ist Englisch, sodass sich auch Gäste in den meisten Fällen problemlos verständigen können. Es gibt allerdings vor Ort zahlreiche Afrikaner, die ebenso Deutsch sprechen. Darüber hinaus wird an den meisten Orten mit lokalen Sprachen wie Oshiwambo kommuniziert.
Doch ganz gleich, wo sich Touristen aufhalten. Die namibische Bevölkerung ist stets freundlich und hilfsbereit. Respekt gegenüber anderen Kulturen, Traditionen und Religionen wird geschätzt. Deshalb sollten sich Urlauber an die gängigen Höflichkeitsformen halten. Das Fotografieren mit Landsleuten sollte zudem nur mit Erlaubnis erfolgen. Das gilt besonders bei den indigenen Volksgruppen wie der Himba oder San. Auch wenn die Menschen reich und bunt geschmückt Aufsehen erregen, ist es besser, sich als Tourist zurückzuhalten und Bewunderung mit dem nötigen Anstand zu zeigen.
Eine Namibia-Rundreise bietet die Möglichkeit, ein unvergessliches Abenteuer zu erleben. Urlauber, die sich gut informieren und die Rundreise mit Bedacht planen, werden mit einer Auszeit belohnt, die noch lange im Gedächtnis bleibt.